Dorfromantik

Warum eigentlich Dorfromantik

Warum Dorfromantik? Nun, als erstes denken viele wahrscheinlich an das Spiel ‚Dorfromantik‘, das zuerst als Computerspiel und dann als erfolgreiches Brettspiel erschienen ist. Ich habe das Computerspiel auch oft gespielt.

Für mich war der Begriff ‚Dorfromantik‘ als Themenkomplex für ‚Kleinberge‘ völlig losgelöst von dem Spiel. Die Hauptinspiration war ganz klar der Ort meiner Großeltern und das eher beschauliche und ruhige Leben meiner Kindheit und Jugend. An das Spiel habe ich zunächst gar nicht gedacht. Erst als ich es vor einiger Zeit wieder gespielt habe, ist mir aufgefallen, dass es Fragen aufwerfen könnte.

Zurück zur Inspiration und Quelle: Als Kind und Jugendlicher war ich immer gerne draußen, vor allem auf Feldern, Wiesen und im Wald. Als ich klein war, lebte ich in Italien, weil mein Vater Creative Director bei Ferrero in Turin war. Vor unserem Haus in Italien gab es ein riesiges Maisfeld, auf und in dem wir Kinder Verstecken spielten und den einen oder anderen Maiskolben stibitzten.

Schon als Kind war ich gerne in den Werkstätten der Bauern in Italien, um all die Geräte zu sehen und manchmal auch zu benutzen. Noch heute besitze ich einen alten handgeschmiedeten Schraubstock, den mir damals ein Bauer zum Abschied geschenkt hat, weil ich so oft damit gespielt habe.

Hinterhof Romantik

Damals hatte ich auch meine ersten Berührungen mit Tieren und für mich war es ganz normal, dass Schweine, Hühner und Katzen herumliefen und der Hund im Hof bellte. Auch zu Hause gab es immer Tiere.

Mein Großvater besaß und bewirtschaftete einen riesigen Garten hinter dem Haus mit einem Geräteschuppen, der nach dem Krieg ein Stall war, es gab Kartoffeln, Erdbeeren und allerlei anderes Obst und Gemüse und wir Kinder tobten darin herum, kletterten auf die Kirschbäume und lebten von morgens bis abends draußen.

Ich selbst wohnte in einer kleinen Stadt mit einer Burg und allem Drum und Dran. Vor ein paar Jahren kam ich nach 40 Jahren dorthin zurück und die Zeit war stehen geblieben. Ich bin froh, dass wir Ende der 1970er Jahre nach West-Berlin gezogen sind. Da hat uns nichts gefehlt. Am Stadtrand aufgewachsen, war es auch eher beschaulich, fast dörflich dort.

Dorfromantik

Durch meine Reisetätigkeit als ehemaliger Travelblogger habe ich viele schöne Landschaften, Dörfer und Kleinstädte in Deutschland kennengelernt. Ich bin ein großer Fan von Fachwerk und interessanten Kleinstädten. Es fasziniert mich immer wieder, was die Menschen damals mit wenigen Mitteln bauen konnten.

Auch mein Moloch, die Heimatstadt Berlin, mit ihrem rotzigen Charme und dem immer wieder sichtbaren Verfall der Gebäude hat es mir angetan. Die vielen Grünflächen in dieser Großstadt sind einfach wunderbar! Leider wird es hier immer dreckiger, weil die Menschen immer egozentrischer und asozialer zu werden scheinen. Aber trotzdem gibt es hier so viel zu sehen und zu entdecken!

Manchmal stehe ich einfach da und schaue mir alte Fassaden an, die ich auch das eine oder andere Mal beruflich restauriert habe. Dabei kommt auch meine eigene Vorliebe für das Handwerk und mein früheres Leben als Handwerker und Restaurator alter Gebäude wieder zum Vorschein. So schließt sich gewissermaßen der Kreis.

Natürlich ist Kleinberge in seinen Gebäuden und seiner Ausstattung nicht unbedingt hundertprozentig originalgetreu. Aber das wäre ehrlich gesagt auch zu langweilig. Für mich ist es eine kleine kreative persönliche Zeitreise, die mir sehr viel Spaß macht.

Ich hoffe, dass meine Kreationen den Betrachtern einen Hauch von Dorfromantik vermitteln und sie zu eigenen Kreationen inspirieren.

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