Für 10 € ein Paket mit ca. 30 alten Faller, Vollmer, Kibri, Pico etc. Häusern zum Basteln bekommen. Vieles ist wirklich schlecht gebaut und verleimt und vieles nicht einmal entgratet. Aber auch viel Altes, das einen gewissen Charme hatte und hat.
So auch diese wirklich schlecht zusammengebaute und verunstaltete Kirche im Maßstab H0 (1:87). Da bin ich mal rangegangen. Ganz klar mit der Prämisse des Auseinandernehmens und Umbaus zu Übungszwecken. Sie sieht wirklich gruselig aus!
Bei dem Umbau habe ich mich auch daran erinnert, dass wir, mein Vater und ich, das Ende der 70er- und Anfang der 80er-Jahre auch auf unserer alten Märklin-Anlage im Keller hatten, die etwa 3 bis 4 Quadratmeter groß war.
Damals hatten wir wirklich viele Sachen, viele Gebäude und vieles ging leider im Laufe der Zeit verloren oder landete leider mangels Interesse im Müll. Hätte ich gewusst, dass ich mich seit ein paar Jahren wieder mit Miniaturen und Modellbau beschäftige, wären heute sicher einige Schätze dabei. Der Zustand des Modells war zum Verzweifeln schlecht. Ich habe es so gut es ging auseinander genommen und mit den ersten Ausbesserungsarbeiten am Holz begonnen.
Jetzt bin ich also wieder beim Modellbau. 1:24, 1:35 zwischendurch auch mal größer im Maßstab 1:6 und eben auch 1:87 vielen besser bekannt als HO Maßstab.
Und das, was es heute gibt, ist schon sehr beeindruckend. Ich glaube, es wird auf dieser Seite noch einiges dazu kommen. Denn ich habe hier noch einiges liegen und meine Wunschliste ist auch schnell angewachsen.
Also noch mal zurück zu dieser kleinen Kirche, das ist, glaube ich, die Faller Kirche B-236. Diese gab es, wenn ich richtig recherchiert habe, von 1961 bis 1964 als Fertigmodell im Faller-Programm. Später dann als Plastikmodell.
Ich habe sie schon sehr oft gesehen und ich glaube, dass sie auch schon ein Klassiker ist. Es kann mit oder ohne Holzverschalung gebaut werden. Es gab noch ein Storchennest für das Dach und die Uhr. Die Uhr fand ich hier etwas unpassend. Da sie auch noch schief aufgeklebt war, habe ich sie ganz entfernt. Da der Kleber wie Beton war, ging leider einiges nicht mehr ab und es fehlen auch Teile.
Ich selbst trage mich ja mit dem Gedanken an eine kleine Siedlung / Kleinstadt mit zeitlichem und fiktivem Spielraum, aber grob zwischen 1950-1990 angesiedelt. (Epoche III-IV). Nichts ist 100% authentisch. Es ist vor allem so, wie es mir gefällt. Und es wird auch eher ein Kleinprojekt.
Einige Inspirationen und Ergänzungen zu meinen Ideen habe ich beim Stöbern auf diversen Internetseiten und Youtube-Kanälen gefunden. Sehr interessant finde ich auch das Thema Laser-Cut, Holz und Pappe für die Modelle.
Ein Zug fährt nicht! Da ich kein Gleismaterial mehr besitze und auch nur noch 3 alte defekte Märklin-Lokomotiven aus unserer alten Anlage, die in den letzten 30 Jahren immer ungeschützt im Flur der Wohnungen und Häuser meines Vaters standen und auch bei diversen Umzügen gelitten haben. Nach seinem Tod sind sie nun bei mir gelandet. Ein Grund mehr, ein wenig nostalgisch zu werden.
Fertig! Zusammengebaut und erste Alterungs- und Gebrauchsspuren. Nach einigen Stunden steht die Kirche wieder. Gereinigt, zusammengesetzt, neu gestrichen und ein wenig patiniert geht sie als Kulisse durch. Sie ist sicher kein Meisterwerk und vielleicht auch ein bisschen zu sehr gealtert.
Und ja, die Schindeln auf dem Dach sind verkehrt herum. Aber das war auch nicht wirklich besser, da innen alles furchtbar verklebt war und ich zugegebenermaßen auch nicht zu viel Zeit in Schleifen und Spachteln investieren wollte.
Das Ziel war eine Rekonstruktion und etwas mehr Realismus, und ich wollte, dass es mir gefällt. Sieht doch ganz nett aus. Und ich bin mir sicher, dass es im Hintergrund eines geplanten Dioramas eine gute Figur machen wird.