POLA-Stadthaus-Klassiker, die heute noch begeistern

9. August 2024
POLA Meister-Modell Klempner-Werkstatt

Ich bin immer ein bisschen verliebt, wenn ich eines der POLA-Gebäude, die ich in der Mangel habe, bauen und farblich altern lassen kann.

Vielleicht liegt es auch daran, dass ich mich dafür begeistern kann, weil ich in den 1980er Jahren in Berlin wirklich solche Gebäude professionell saniert habe? Wir haben die schlimmsten verfallenen Altbauten und Fassaden gesehen und daraus wieder Schmuckstücke gemacht. Oft auch in Abstimmung mit den Denkmalbehörden, um die Fassaden und den Stuck zu erhalten. An manchen Häusern gehe ich heute noch vorbei und weiß, da waren meine Kollegen und ich dran.

Und so schließt sich irgendwie auch der Kreis, wenn ich das alles jetzt seit 2-3 Jahren im Maßstab 1:87 mache. Und manchmal, wenn ich an diese Pola-Häuser denke, denke ich auch daran, die Zerstörungen zu reparieren und sie farblich neu zu gestalten. Aber gerade durch die Nachkriegssimulation der Fassaden haben die Modelle ihren Reiz. Und es wäre schade, das zu kaschieren.

Im Pola Katalog von 1985 steht treffend geschrieben:
„Vor rund 30 Jahren“

Besonders Ende der 40er Jahre lagen vornehmlich in den Städten viele Wohn- und Geschäftshäuser in Schutt und Asche. Der schnellste Weg für viele selbständig denkende Einzelhändler wieder zu einer Existenz zu kommen war der, einen Teil der Trümmer zu beseitigen und auf dieser Fläche einen behelfsmäßigen Kiosk aus Holz zu errichten.

POLA hat also schon vor gut 40 Jahren wunderschöne Häuser und vor allem Stadthäuser geschaffen, die auch heute noch sehr beliebt und begehrt sind. Sei es der Bausatz „177 scharfes Eck“ mit einer alten Berliner Eckkneipe, stilecht mit Schultheiss Bier Schriftzügen und Baugerüst.

Dieses Gebäude fügt sich ausgezeichnet als Eckhaus zwischen die anderen Modelle der POLA-Serie 50er Jahre“. Alle Bauteile, insbesondere die Fassaden, sind künstlich verwittert. Zum linken Gebäudeflugel gehört ein filigranes Baugerüst. Beim vorliegenden Modell befindet sich die Fassade dieses Gebäudeteiles gerade in Renovierung.“

176 Die Milchbar“ Modellgebäude einer in den 50er Jahren sogenannten „Milchbar“ (kurz vor Geschäftseröffnung). Dieses, nach teilweiser Zerstörung, nur noch einstöckige Gebäude besitzt ein modellgetreu nachgebildetes Notdach. Die noch höher stehengebliebene rechte Giebelwand wird vorbildgetreu durch schwere Holzbalken abgestützt. Die Schaufenster-Markise kann richtig rein und raus bewegt werden.

Das Stadtkino „Belaria (bei Faller)“ (welches ich hier als Faller Modell gebaut und gealtert habe), die „Metzgerei Dold“ und passend zur Kulisse das „Stadthaus im Abbruch“ und viele andere Stadthäuser der Marke POLA haben ihren Reiz und Charme.

Faller hat sie übernommen und teilweise verändert. Ich persönlich würde mir wünschen, dass Faller diese Gebäude überarbeitet, ohne den Charme zu verlieren, oder im besten Fall vielleicht sogar neue Gebäude im Stil der alten Pola-Häuser kreiert. Es gab und gibt viele Fans und solche, die neu hinzugekommen sind. Ich selbst kenne die POLA-Häuser erst seit knapp 2 Jahren.

Und das man daraus durchaus etwas ansehnliches machen kann, sieht man auf vielen Anlagen, Dioramen, auf Instagram und natürlich auch hier auf KLEINBERGE, meiner Seite.

POLA Meister-Modell Klempner-Werkstatt

Ich glaube Pola ist schon so etwas wie Kult und man schnalzt unter Modellbauern, Modellbahner mit der Zunge, wenn man so ein Haus sieht oder bauen und entsprechend bearbeiten kann.

Auch wenn es nicht 100% im Maßstab 1:87 ist, so passen sie doch sehr gut zu den gängigen Figuren und man hat nicht das Problem wie z.B. bei einigen Vollmer Gebäuden, die zwar wirklich sehr schön sind, aber maßstäblich leider oft nicht passen.

Die POLA-Gebäude jedenfalls sind im wahrsten Sinne des Wortes sehr gut gealtert, und es gibt nichts anderes in dieser Art. Natürlich ist man auf eine Epoche beschränkt. Aber in der realen Welt gibt es auch heute noch genügend dieser Häuser.

POLA Meister-Modell Klempner-Werkstatt
Gebäude von Links nach Rechts: Auhagen, Pola, Joswood und ein Eigenbau. LKW Wiking, Figuren Artitec.

Die Firma Auhagen hat das mit ihrer Schmidtstraßen-Reihe perfekt ergänzt und etwas Eigenes und sehr Gutes geschaffen. Und es kommen immer wieder neue Gebäude hinzu, die sich perfekt in das Schmidtstraßen-Setting einfügen. Einige meiner Schmidtstraßen Häuser finden sich auch hier, wie die Schmidstraße 31 und meine Spedition. Und es kommen noch mehr hinzu, also gerne ab und an mal hier auf Kleinberge vorbeischauen.

POLA Meister-Modell Klempner-Werkstatt

Ich denke in Sachen detailgetreue Stadthäuser sind diese genannten Gebäude von POLA und maßstabsgetreu die von Auhagen ganz oben auf dem Treppchen!

Ich wünsche mir mehr davon!

Als Grundlage für meine Kneipe „Zum alten Berliner“ diente mir übrigens das POLA Meistermodell Klempner-Werkstatt H0 164. Inspiriert wurde ich von der echten Berliner Kneipe „Alt Berlin“ in der Krummen Straße in Charlottenburg.

P.S. Ingo Mögling hat auf seiner Homepage viel Interessantes zu POLA. Wie Modellübersichten und die Geschichte von POLA. Sehr lesenwert!

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